Alpenveilchen 3. Teil

Oktober 2017

Cyclamen purpurascens bei St-Vincent-de-Mercuze in Frankreich.

Ergebnisse 3. Teil

Hier will ich erste Ergebnisse der Sequenzierung mit der ribosomalen DNA zeigen. Die ribosomale DNA ist ein Repeat. Das heißt sie wiederholt sich. Da ich keinerlei Sequenzinformationen des Alpenveilchens habe, ist dies ein Vorteil für mich. Ich konnte meine ersten Primer so bestellen, dass sie mit der 26S von Arabidopsis übereinstimmen. Dies ist zwar nicht sehr passend, aber jetzt sind mir die etwa 4000 Basenpaare der DNA von Cyclamen purpurascens in diesem Bereich bekannt.

Gerade die Spacer zwischen den einzelnen Transkriptionseinheiten sind für die Unterscheidung sehr interessant. Veränderungen in der DNA an diesen Stellen (ETS, ITS1, ITS2) beeinflussen das Alpenveilchen nicht. So konnte ich bei Cyclamen purpuascens von verschiedenen Standorten auch Unterschiede finden.

 

rDNA-Repeat der ribosomalen Untereinheiten. Der external transcribed spacer (ETS) und die internal transcribed spacer (ITS1 + ITS2) befinden sich zwischen den Transkriptionseinheiten.

Wie im 2. Teil angemerkt, habe ich DNA von einer Pflanze aus der Gegend um Tuttlingen und einer Pflanze aus dem kroatischen Orljavac. Beide Standorte gelten als nicht natürliche Standorte vom Alpenveilchen. Sie wurden also vom Menschen ausgewildert. Genau wie die Spekulationen über das Vorkommen im Brigachtal sind.

Dann konnte ich noch Blattmaterial von einem natürlich Vorkommen von Cylamen purpurascens in der Gegend von St-Vincent-de-Mercuze in Frankreich bekommen. Es handelt sich hierbei um zwei Standorte etwa 3 km von einander entfernt.

Weiter durfte ich im Botanischen Garten der Universität Zürich mit Erlaubnis von Peter Enz (Gartenleiter) von sechs weiteren Pflanzen Blätter haben. Die Pflanzen, bzw. deren Nachkommen, stammen aus Aufsammlungen 1992 aus der Gegend um Schaffhausen und von 2009 aus dem Tessin.

Cyclamen purpurascens im Botanischen Garten der Universität Zürich.

Von der DNA dieser Pflanzen habe ich nun diese etwa 4000 Basen der ribosomalen DNA sequenziert und miteinander verglichen. Die Ergebnisse habe ich hier in einem phylogenetischen Baum dargestellt.

Phylogenetischer Baum der verschiedenen Alpenveilchen Vorkommen

Leider lassen sich die verschiedenen Standorte – Tessin oder Schaffhausen – nicht eindeutig zuordnen. Momentan erscheint es aber so, dass das Vorkommen aus Tuttlingen, sowie das Vorkommen aus Kroatien irgendwann aus dem Tessin entnommen wurde.

Vom Alpenveilchen im Brigachtal konnte bis jetzt kein entsprechendes natürliches Vorkommen gefunden werden.

Diese Daten sind noch lange nicht vollständig. Es müssen weiter Blätter von Cyclamen purpurascense gesammelt werden. Am besten von nachweislich natürlichen Standorten.

 

 

 

Text und Abbildungen dürfen unter den Bedingungen der Creative Commons Attribution Share-Alike license (CC-BY-SA) gerne ganz oder teilweise kopiert und zitiert werden.

 

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Wordpress Anti-Spam durch WP-SpamShield