Auf Phagenjagd 1. Teil

Da Phagen überall sind, kann man sie natürlich auch überall finden. Eine Faustregel für die Phagenjagd ist, dass die passenden Phagen sich dort aufhalten, wo auch ihr Wirt zu finden ist.

filter

 

Da ich hier mit Staphylokokken von meinem Hund angefangen habe, suche ich nun auch die passenden Phagen dazu auf der Hundewiese. hierzu wird eine kleine Probe in Phagenpuffer aufgenommen und mit 0,45 µm Spritzenfiltern sterilfiltriert.

In diesem Filtrat befindet sich nur noch alles was kleiner als 0,45 µm ist. Bakterien sind meist grösser als 1 µm und Phagen sind kleiner als 0.2 µm.

 

 

Um nun die passenden Phagen zu finden, mischt man die Bakterien mit dem Filtrat in sogenannten „Top Agar“ und gießt alles auf Petrischalen mit Nähragar.

Platten

 

Da ich hier mit Staphylococcus aureus arbeite habe ich Platten mit TSA Nährmedium vorbereitet und giesse darauf Top Agar mit MSA Nährmedium.

Im MSA Nährmedium ist 7% Salz und Phenolrot, um eventuelle Kontaminationen schnell erkennen zu können.

 

 

 

In dem Top Agar bildet sich über Nacht ein Bakterienrasen der wie ein Nebel auf der Platte aussieht. Wenn nun lytische Phagen die Bakterien zum platzen bringen, dann lichtet sich der Nebel.

Im Idealfall sieht das dann so aus:

Screen1 1-3

Klare Flecken im Bakterienrasen lassen auf Phagen schliessen

Diese hellen Flecken werden nun ausgestochen und in Phagenpuffer bei 4°C für die nächste Runde gelagert.

Screen1 1-3c

Die vermuteten Phagen werden für eine weitere Verwendung gesammelt

 

 

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